Sozialversicherungsfachangestellte in der Fachrichtung gesetzliche Unfallversicherung sind Experten für das Versicherungsrecht, insbesondere im Bereich der Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten. Die duale Ausbildung dauert in der Regel 3 Jahre und findet in den Unfallversicherungsträgern (z. B. Berufsgenossenschaften oder Unfallkassen) sowie in der Berufsschule statt.
Nach der Ausbildung arbeiten Sozialversicherungsfachangestellte vor allem bei Trägern der gesetzlichen Unfallversicherung wie Berufsgenossenschaften und Unfallkassen. Weiterbildungen zum/zur Fachwirt:in für Sozialversicherung oder ein Studium (z. B. Sozialversicherungsrecht oder Public Management) ermöglichen zusätzliche Karrierewege.
Kernaufgaben und Ausbildungsdauer
Während der 3-jährigen Ausbildung lernen Auszubildende unter anderem:
Rechtsvorschriften des Sozialgesetzbuches (SGB VII) anwenden
Unfallanzeigen prüfen und Leistungen der Unfallversicherung berechnen
Versicherungsfälle rechtlich bewerten und Bescheide erlassen
Kunden beraten, z. B. zu Rehabilitationsmaßnahmen und Rentenleistungen
Mit Ärzten, Kliniken und Unternehmen kommunizieren
Verwaltungstechnische Aufgaben wie Aktenführung und Datenpflege
Vorkenntnisse und Interessen
Für die Ausbildung sind folgende Kenntnisse und Interessen hilfreich:
Interesse an rechtlichen und sozialen Themen
Freude an Verwaltungsaufgaben und Büroarbeit
Gutes Ausdrucksvermögen in Wort und Schrift
Sorgfältige und strukturierte Arbeitsweise
Empathie im Umgang mit Versicherten
Empfohlener Schulabschluss: Mittlerer Bildungsabschluss oder (Fach-)Abitur
RIASEC-Interessen
Konventionell: Arbeit mit Gesetzen, Formularen und Daten
Sozial: Beratung und Unterstützung von Versicherten
Investigativ: Analyse und Bewertung von Versicherungsfällen
Soft- und Hard Skills
Soft Skills:
Kommunikationsfähigkeit
Verantwortungsbewusstsein
Empathie und Kundenorientierung
Teamfähigkeit
Diskretion im Umgang mit sensiblen Daten
Hard Skills:
Kenntnisse im Sozialversicherungsrecht (SGB I, IV, VII etc.)
Verwaltungs- und Aktenführung
Textverarbeitung und Datenbanken
Leistungsberechnung und Bescheiderstellung
Grundkenntnisse im Medizinrecht und Arbeitsrecht
Berufsfelder nach der Ausbildung
Berufsgenossenschaften: Unfallversicherungsfälle prüfen und bearbeiten
Unfallkassen: Unterstützung für öffentliche Einrichtungen und Schulen
Verwaltungsbehörden: Sachbearbeitung im sozialen Sektor
Präventionsabteilungen: Mitwirkung bei Unfallverhütung und Sicherheit am Arbeitsplatz
Berufsalltag
Der Berufsalltag spielt sich überwiegend im Büro ab und erfordert präzises Arbeiten mit Gesetzen, Akten und digitalen Verwaltungsprogrammen. Gleichzeitig sind Sozialversicherungsfachangestellte wichtige Ansprechpartner für Menschen, die nach einem Arbeitsunfall oder bei Berufskrankheiten Hilfe benötigen – eine Kombination aus rechtlicher Verantwortung und menschlicher Fürsorge.
Gehalt während der Ausbildung und nach Abschluss
Die Ausbildungsvergütung richtet sich meist nach dem öffentlichen Dienst und liegt bei:
1. Ausbildungsjahr: ca. 1.070 Euro
2. Ausbildungsjahr: ca. 1.120 Euro
3. Ausbildungsjahr: ca. 1.170 Euro
Das Einstiegsgehalt nach der Ausbildung beträgt etwa 2.600 bis 3.100 Euro brutto im Monat. Mit Berufserfahrung und Weiterbildung sind Gehälter von 3.500 Euro und mehr möglich, insbesondere bei übertariflicher Bezahlung oder in leitenden Funktionen.
Neugierig, was dich erwartet?
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