Lebenslauf als Schüler? So geht es richtig!

Veröffentlicht: 13.6.2023

Kategorie: #Bewerbung

Vor dem ersten Vorstellungsgespräch für ein Praktikum oder einen Nebenjob packt viele Schüler das Lampenfieber. Wie sollen sie auftreten? Welche Mimik und Gestik wirkt selbstbewusst und trotzdem bescheiden? Wann ist die Frage nach dem Gehalt angebracht? Doch bevor überhaupt die Einladung zu einem Bewerbungsgespräch kommt, müssen die Bewerbungsunterlagen vollständig sein. Zu diesen gehört neben dem Anschreiben der Lebenslauf. Aber wie schreibt man den eigentlich?

Wie schreibt man als Schüler einen guten Lebenslauf?

Für einen potenziellen neuen Arbeitgeber ist der Lebenslauf eines Kandidaten ein wichtiger Hinweis auf die Fähigkeiten und Eigenschaften der jeweiligen Person. Es handelt sich um eine Art „erster Eindruck“ in Papierform. Da dieser sich bekanntlich nicht wiederholen lässt, sollten Schüler beim Erstellen ihres Lebenslaufs große Sorgfalt walten lassen.

Aber Moment – ein Lebenslauf als Schüler? Wozu ist der denn gut? In der Schule wird der Schülerlebenslauf höchstens als Hausaufgabe im Deutschunterricht wichtig. Doch wer sich ab Klasse 8 oder 9 für ein Schülerpraktikum bewirbt, schreibt die favorisierten Unternehmen und Betriebe ähnlich wie ein klassischer Bewerber mit einem Bewerbungsschreiben an. Ebenso kann ein Lebenslauf gefragt sein, wenn es darum geht, sich ein Vorstellungsgespräch für einen Nebenjob zu sichern.

Klassischerweise wird der Schülerlebenslauf in tabellarischer Form geschrieben. Nur für Arbeitgeber, die ausdrücklich die ausführliche Variante wünschen, sollte zusätzlich ein ausformulierter Lebenslauf geschrieben werden. Er ist umfassender und dadurch auch etwas unübersichtlicher als die Tabellenform. Diese stellt den bisherigen Lebenslauf des Erstellers in kurzen Stichpunkten dar und lässt sich meist schnell vom Leser erfassen.

Früher wurden Lebensläufe noch handschriftlich verfasst. Im Computerzeitalter sollten jedoch Texterstellungsprogramme zum Schreiben genutzt werden. Bevor es jedoch mit dem Tippen losgeht, muss der Aufbau des Schülerlebenslaufs stimmen. Dabei gilt es, auf folgende Punkte zu achten:
  • Tabellenform: Obwohl es sich um einen tabellarischen Lebenslauf handelt, sollte keine sichtbare Tabelle auf den Bewerbungsunterlagen prangen. Vielmehr geht es darum, Zeitangaben auf einer Blattseite zu notieren und die dazugehörigen Stichpunkte auf der anderen.
  • Abschnitte: Damit der Leser die Übersicht über den Schülerlebenslauf behält, sollte dieser in deutlich voneinander getrennte Abschnitte und Stationen eingeteilt werden. Sinnvoll sind gesonderte Überschriften, um einzelnen Punkte zu trennen.
  • Reihenfolge: Ob der Lebenslauf chronologisch vorwärts oder rückwärts erstellt wird, können Schüler selbst entscheiden. Bei der ersten Variante beginnen sie mit den am längsten zurückliegenden Ereignissen und arbeiten sich zu den aktuellen vor. Der Leser muss also erst den gesamten Schülerlebenslauf lesen, um „up to date“ zu sein. Diese Zeit lässt sich mit einem Lebenslauf in umgekehrt chronologischer Form sparen. Hier wird zuerst der aktuelle Stand notiert, danach folgen die zurückliegenden Stationen der bisherigen Schülerkarriere.
  • Länge: Damit der Lebenslauf übersichtlich wirkt, sollte er auf eine A4-Seite passen. Bei Formatierung und Schriftgröße ist darauf zu achten, dass Stichpunkte nicht gequetscht oder zu weit auseinandergezogen wirken.
Damit das Motto „kurz und knackig“ erfüllt werden kann, wird übrigens im tabellarischen Lebenslauf auf ganze Sätze verzichtet. Alle Informationen werden als kurze und dennoch sinnvolle Stichpunkte zusammengefasst.

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Das erste Mal einen Lebenslauf zu schreiben, kann Schüler vor große Herausforderungen stellen.

Welche Informationen gehören in einen Schülerlebenslauf?

Wer als Schüler einen Lebenslauf schreiben möchte, sollte sich vorher die Frage stellen, welche Informationen für den Leser interessant sind. Für einen potenziellen Arbeitgeber spielen zwei Faktoren eine Rolle: Wer bewirbt sich da und warum passt derjenige zum Unternehmen?

Daher sollte der Schülerlebenslauf neben den persönlichen Angaben auch ein wenig über Interessen und Fähigkeiten der Bewerber verraten. Zu den Basisangaben in einem Lebenslauf zählen:
  • Name, Alter und Kontaktdaten des Verfassers
  • Bisheriger Bildungsweg
  • Arbeitserfahrungen
  • Fähigkeiten und Kenntnisse
Auch Interessen und Hobbys können in einem tabellarischen Lebenslauf vermerkt werden. Sie geben über den Charakter, die Talente und Ambitionen eines Bewerbers Auskunft.

Beim Verfassen eines Lebenslaufs sollte auf vollständige und aktuelle Angaben Wert gelegt werden. Ebenso ist es wichtig, dass alle Informationen der Wahrheit entsprechen. In einem Bewerbungsgespräch kann es unangenehm werden, wenn Lügen in Sachen Schulbildung, Fremdsprachenkenntnisse oder auch Reiseerfahrungen auffallen.

TIPP: Neben Relevanz und Vollständigkeit der Angaben ist bei einem Schülerlebenslauf ein weiterer Punkt ausschlaggebend: eine gute Rechtschreibung. Unentdeckte Fehler, verdrehte Buchstaben oder ein anderer Fauxpas können über Einladung oder Ablehnung des ersehnten Vorstellungsgesprächs entscheiden.

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Der Lebenslauf eines Schülers sollte kurz und prägnant sein.

Wie wird der Schülerlebenslauf in Szene gesetzt?

Damit der tabellarische Lebenslauf als solcher erkennbar ist, braucht er eine Überschrift. Hierbei kann zwischen zwei Varianten gewählt werden. Bei der einen steht über dem Schülerlebenslauf der vollständige Name desjenigen, zu dem er gehört. Bei der anderen wird lediglich das Wort „Lebenslauf“ gewählt.

Unterhalb der Überschrift sind Name und Kontaktdaten des Bewerbers unter der Zwischenüberschrift „Persönliche Daten“ zu sehen. Der Übersicht halber werden Name, Adresse, Telefonnummer und E-Mail-Adresse untereinandergeschrieben. Neben diesen Pflichtangaben können zusätzlich Geburtsdatum und Geburtsort in der Sparte „Persönliches“ auftauchen.

Übrigens: Ein Bewerbungsfoto muss nicht zwingend in einem Schülerlebenslauf sein. Wer es jedoch einfügen möchte, sollte es in der oberen linken oder rechten Ecke neben der Überschrift platzieren.

Beim Punkt „schulische Ausbildung“ sollten im Lebenslauf folgende Informationen vermerkt sein:
  • Welcher Abschluss wurde erreicht oder wird angestrebt?
  • Welche Bildungseinrichtungen wurden besucht? (Name und Standort der Schule)
  • Wann wurden welche Schulen besucht?
Ebenso sind Auskünfte über die derzeitige Klassenstufe, Wahlfächer und den Notendurchschnitt in einem Schülerlebenslauf relevant.

Die nächste Überschrift lautet „Praktische Erfahrungen“. Darunter werden bisherige Arbeitskenntnisse und Fähigkeiten vermerkt. Stichpunktartig wird festgehalten, wo und wann der Schüler bereits Praktika, Ferien- oder Nebenjobs absolviert hat. Um dem Leser einen genauen Eindruck der jeweiligen Tätigkeitsfelder zu geben, kann jede Station separat mit folgenden Stichpunkten ausgearbeitet werden:
  • Art der praktischen Erfahrung
  • Zeitraum
  • Unternehmensname und Ortsangabe
  • Aufgabenbereiche
Auch erreichte Erfolge – beispielsweise eine Beförderung – können für den potenziellen Arbeitgeber interessant sein.

Die beiden letzten Bereiche „Kenntnisse“ und „Hobbys“ können separat dargestellt oder zusammengefasst werden. Aber Achtung: In einen Schülerlebenslauf gehört allerdings nicht jede Fähigkeit – kein Arbeitgeber möchte wissen, ob ein Schüler seine Faust in den Mund stecken oder das Alphabet rülpsen kann.

Stattdessen werden solche Fertigkeiten angegeben, die den Bewerber für den zukünftigen Aufgabenbereich qualifizieren. Dazu zählen beispielsweise Sprach- und Computerkenntnisse. Sinnvoll ist es zudem, die eigenen Fähigkeiten realistisch einzuschätzen. Sind als Beispiel die Spanischkenntnisse nur „gut“ statt „muy bien“, darf das im Lebenslauf vermerkt werden.

Zum Schluss werden linksseitig zwei oder drei Zeilen unter der letzten Station Ort und Datum vermerkt. Darüber oder daneben unterschreibt der Bewerber händisch mit seinem vollständigen Namen.